Nathalie Neubert: Aber Sie sind mittlerweile seit schon 15 Jahren Aufsichtsratsvorsitzender. Wir glauben, dass viele hier bei Fresenius gar nicht so genau wissen, was man in dieser Position eigentlich macht, da es ja auch kein ganz gewöhnlicher Job ist. Deshalb wollten wir Sie bitten, uns einen kurzen Einblick in Ihre Aufgaben zu geben.
Dr. Gerd Krick: Da müssten wir ganz lange diskutieren, aber ich versuche es mal kurz zu machen. Mit dem Wissen, das man in diesen vielen Jahren gewonnen hat, von den Produkten, von den Innovationen, von den Märkten, von: „wie verkaufe ich?“ – dieses Wissen einzubringen, ist die Aufgabe des Aufsichtsrats.
Es ist für einen Aufsichtsrat nahezu unmöglich, alle Vorgaben eines Projektes zu prüfen. Dann müssen Sie diese Arbeit nämlich selber machen. Dann müssen Sie selber mit den Partnern verhandeln. Das kann ein Aufsichtsrat nicht leisten. Das heißt, was Sie tun können, ist, das, was Ihnen vorgelegt wird, mit dem Wissen, das Sie im Beruf erlangt haben, zu bewerten und mit dem Vorstand zu diskutieren. Er muss dann Antwort geben auf die Einwände, die man hat. Das ist eigentlich die wichtigste Aufgabe. In dem Moment, indem man versucht, als Aufsichtsrat die Geschäfte selber zu machen, dann muss man – das sage ich immer wieder – auch Vorstand bleiben.
Nathalie Neubert: Dann sind wir jetzt am Ende des Interviews angelangt. Nur noch eine letzte Frage, und zwar: Möchten Sie den Fresenius-Mitarbeitern auf diesem Weg noch eine Botschaft überbringen?
Dr. Gerd Krick: Die Botschaft ist ganz einfach: Bleibts weiter erfolgreich – und besser als die Konkurrenz!
Raphael Boos: Vielen Dank, Herr Dr. Krick, für dieses schöne Interview. Wir wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem weiteren Weg.
Nathalie Neubert: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
Dr. Gerd Krick: Diese Diskussion hat mir Freude gemacht. Danke. Ich hoffe, dass ich das weitere Wachstum noch einige Zeit begleiten kann.